Kälte

Deine letzten Atemzüge bilden eine weiße Dunstwolke in der Kälte. Alles ist weiß und starr; die schönste Winterlandschaft ist kühl und distanziert. Die Schönheit erreicht deine Augen, doch löst sie nichts in dir aus, du bist kalt. Dein Herz ist kalt, wie der gefrorene Boden, der sich hart unter deinen Füßen anfühlt. Aber nicht so hart, wie das Gefühl, das dich innerlich zerreißt. Das Gefühl, das dir sagt, dass seit Tagen etwas zwischen euch steht, etwas unüberwindbares, was sich nicht aus der Welt schaffen lässt. Ihr versteht euch nicht, nicht mehr. Liebe und Geplänkel weichen von einer Sekunde auf die andere dem Gefühl von Distanz und Trauer. Du bist verletzt. Doch du kannst es nicht zeigen. Du wendest dich ab und bist wieder allein. Deine Gedanken kreisen die ganze Zeit um diese Person, du fragst dich, wieso sie nicht versteht. Wieso ignorierst du mich? Wieso gehst du mir aus dem Weg? Du würdest so gern die Freude mit ihr teilen, mit ihr lachen und glücklich sein. Doch schon längst hat sie sich von dir abgewandt. Du bist nicht mehr du selbst, du bist nicht mehr fröhlich. Deine Fröhlichkeit und dein Irrsinn sind kontraproduktiv. Du antwortest nur noch das Nötigste. Keine Witze mehr, nichts, was dich zum lächeln bringt; nur noch ernste Unterhaltungen. Du wirst gefragt, was ist los? Nichts. Nein, wirklich nichts. Was sollte los sein? Kümmere dich nicht um mich.

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