Recap.

Vor zweieinhalb Jahren wollte ich, dass die Zeit einfach schneller läuft. Ich wollte ein paar Jahre überspringen, um den Schmerz nicht fühlen zu müssen. Um wieder glücklich zu sein.



17.02.2018
Ich bin zerstört, am Boden zerstört. Über ein Jahr lang warst du mein Zuhause. Jedes Wochenende war ich bei dir. Ich habe mich daran gewöhnt. Frankfurt. Am Wochenende mit dir durch die Stadt zu ziehen. 
In diesem Jahr habe ich Frankfurt lieb gewonnen. Habe neue Ecken kennengelernt, kenne mich aus. Ich konnte es lange nicht verarbeiten. Den Gedanken, dass es jetzt vorbei war. Mit dir. Und auch mit meiner Zeit in dieser Stadt. 



06.05.2020
Ich bin wieder hier. Ich wusste nicht, dass deine neue Wohnung hier ist. Zwei Kilometer weiter. An einem Ort, an dem ich schon alle Pokestops gedreht habe. An einem Ort, an dem ich mich auskenne.
Ich weiß noch, wie ich vor über zweieinhalb Jahren mit dir genau diese Straße lang gelaufen bin, es hat leicht geregnet und wir hatten keinen Schirm. Und jetzt laufe ich hier mit jemand anderem. Es ist nur auf Zeit, aber das wird unser Sommer. Scheiß auf Corona. Wir haben 5 Monate. Wir werden sie nutzen.

Unsere gemeinsame Geschichte ist lang. Und wir werden sie weiter schreiben. Wir, die sich ohne Worte verstehen. Wir, die so gleich sind, dass wir eigentlich nicht kommunizieren müssten. Aber wir tun es, denn wir reden beide unglaublich gerne. Manchmal sind wir wie ein altes italienisches Ehepaar, wir diskutieren stundenlang. 




Am 17.02.2018 hätte ich nie gedacht, dass ich eines Tages an diesen Ort zurückkehren werde. Für längere Zeit. Mit einem anderen Mann. Für mich brach eine Welt zusammen. Aber du hast sie wieder aufgebaut.
Es war pures Glück, purer Zufall, dass wir uns begegnet sind. Wir wohnen seit 25 Jahren in derselben Kleinstadt. 10.000 Einwohner. Manchmal frage ich mich, wann wir uns schon begegnet sind. Es kann nicht sein, dass sich unsere Wege noch nie gekreuzt haben. Dasselbe Fitnessstudio. Derselbe Supermarkt. Manchmal würde ich gerne zurückgehen, in eine Zeit, weit vor dieser und Acht geben - vielleicht sind wir uns schon begegnet. Vielleicht auch nicht.
Auch wenn ich es ungern zugebe, du hast mich geheilt. Ich habe gemerkt, dass es Wichtigeres gibt, als diesen Ort. Dass ich loslassen muss. Und nun bin ich wieder dort.

Ich denke, ich werde dich nie loslassen. Und du mich nicht. Egal was kommen wird. Ich kann nicht in die Zukunft sehen und es ist mir auch egal. Ich lebe den Moment. Es ist hier und jetzt. Ich will nicht wissen, was die Zukunft bringt. Aber ich weiß, dass wir für immer sein werden. Egal wohin es uns verschlägt. Mit wem wir zusammen kommen werden. Das Band kann nicht gebrochen werden.

Du und ich. 

Kommentare

Beliebte Posts