Glück oder Schmerz.

Eigentlich ist das hier ein Depri-Blog. 

Eigentlich bin ich momentan ziemlich glücklich und weiß nicht, wieso.

Nach langer, langer Zeit habe ich den ganzen Scheiß endlich hinter mir gelassen. Und ich höre auf, mir zu viele Gedanken zu machen. Irgendwie ist das befreiend.

Die Krise schweißt uns zusammen, wir sind noch genau so wie am ersten Tag, nur besser. Du verstehst mich, wir verstehen uns. Es ist unglaublich.
Andere sind nicht so wie wir. Ich weiß, dass du enttäuscht sein wirst.

Dein ganzes Leben hast du gewartet auf diesen einen Moment und wenn er dann kommt, wirst du enttäuscht sein. Es ist so eine kurze Zeitspanne und sie wird schneller vorbei sein, als du schauen kannst.

Und dann sind wir wieder zu zweit. Es wird nie einschlafen, es wird nie die Zeit gegeben haben, in der wir mehr gemacht haben oder mehr gelacht haben, weil es immer mehr wird.

Irgendwann schläft sowas halt ein.

Damals, als wir noch mehr zusammen gemacht hatten.

Nein, so ist das bei uns nicht. Es schläft nicht ein. Wenn man es nicht will. 

Ich will nicht, dass es einschläft. Und du auch nicht. Wir bombardieren uns mit schönen Worten und das ist schön. Wir reichen uns die Hand und gehen den Weg gemeinsam. Und irgendwann wirst auch du glücklich sein.

Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt glücklich bin. Die Tage sind ein Wirrwarr aus Gefühlen, die ich nicht zuordnen kann. Aber ich kann mich nicht beklagen. Denn wir haben einander.



Menschen kommen und gehen. 17.02.2018. Ich war zerrissen. Du hast mich zerrissen. Ich wusste nicht, wie es weitergehen soll. Ich wusste nicht, wie ich das überstehen soll. Dinge, die über ein Jahr gehalten haben, die immer so waren... es war vorbei. Sie waren weg. Du warst weg. Ich weiß, dass es richtig war. Ich wünsche mir, dir eines Tages wieder in die Augen sehen und einfach danke sagen zu können. 

Dinge kommen und gehen. Es ist ein stetiger Wandel. Menschen kommen und gehen.

Nur du bleibst. Es fühlt sich fast an, als wärst du immer hier gewesen. Ich habe kaum Erinnerungen an die dunklen Zeiten, weil du jeden meiner Tage mit so viel Leben füllst. Gerade in dieser harten Zeit sind wir uns näher als sonst. Du gibst mir das weiter, was dir etwas bedeutet. Du teilst mit mir deine wichtigsten Erinnerungen, wir können gemeinsam lachen, aber auch weinen. Und wir wissen beide, dass wieder bessere Zeiten kommen. Und ich weiß, dass du eines Tages auch glücklich sein wirst.

Und dann merkst du, dass du es dir schöner vorgestellt hast, als es ist. Irgendwann schläft alles ein. Auch wir.

Es müsste nicht einschlafen, aber Menschen sind so, wie sie sind. Aber ich gebe nicht auf. Ich wünsche mir, dass dieses Feuer weiter brennt. Dass wir uns weiterhin nah sind. Dass du lächelst, wenn du mich siehst. Dass du es erwiderst. Dass du so wirst, wie du warst.

Und du wirst enttäuscht sein. Die schöne Zeit wird so schnell vorbei sein. Du wirst dich fragen, war das schon alles? Und ich sage dir: ja. Das war alles. Jetzt kommt der Alltag. Jetzt kommt das, was das Schöne verdrängt.
Vielleicht wird die Zukunft nicht minder schön. Aber ich vermisse es. Ich lese die alten Nachrichten. Ich lächele.

Vielleicht willst du mich nicht mehr zum Lächeln bringen. Aber ich glaube, du willst es. Ich spüre es. Da ist etwas, ich weiß es. In deinem Blick, wenn du mich ansiehst. Ich weiß es auch, wenn du es nicht tust.




Und hier stehen wir. Du bist der erste, dem ich es gezeigt habe. Ich war hier erst zwei Mal. Zwei Menschen, die ich kaum gekannt habe. Zwei Fremde. Mein Fleisch und Blut. Du hast dich darüber gefreut. Dass ich diese Erinnerung mit dir teile. Ich glaube, niemand freut sich so sehr, ein Grab mit mir zu besichtigen, wie du. Es hat sich komisch angefühlt. Aber wir teilen alles.
Wir schauen in die Ferne. Wir sind blöd. Wir suchen Frankfurt, doch können die Skyline nirgends erkennen. Minutenlang.
Ein Baum stand im Weg. Das sind wir, hohl. Wir können darüber lachen. Wenigstens zeigte Google Maps mir an, dass wir einen Schritt zur Seite gehen sollten.

Die Aussicht ist atemberaubend. Ich liebe es, in die Ferne zu sehen. Alles sieht so klein aus, so ruhig. Wie die Stadt dort in der Ferne da liegt. Ich kann den Fernsehturm sehen. Über ein Jahr lang habe ich damit etwas verbunden, etwas assoziiert. Ich vermisse es nicht. Ich vermisse dich nicht. Ehrlich gesagt, vermisse ich momentan niemanden und ich fühle mich frei. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals so frei fühlen würde. Ich bin alleine, aber auch nicht alleine. Du bist da, ihr seid da. Ihr seid alle da. Und andere Menschen kommen und gehen, so wie es schon immer war.

Ich wünsche mir, dass du bleibst. Dass ihr beide bleibt, für immer. Ich habe keine Ahnung, wohin das führen wird. Was die Zukunft bringen wird. Glück oder Schmerz. Glück oder Schmerz. Zum ersten Mal habe ich wirklich keine Ahnung, wohin es führen wird. Und das ist in Ordnung so. Es fühlt sich gut an. Ich genieße jede Sekunde mit dir. Und du tust es auch. 


Während ich diese Zeilen geschrieben habe, habe ich den Titel von Happy in Einschlafen in Glück oder Schmerz geändert. Eigentlich wollte ich etwas glückliches schreiben, aber es kommt, wie es kommt und wird nicht geändert. Diese Zeilen kann man nicht ändern. Es kommt, wie es kommt. 
Und es stimmt, ich bin glücklich, mir ist alles egal. Du bist da und ich vertraue dir. Wir vertrauen einander. Und das ist wichtig. Wir halten zusammen. Und ich wünsche mir, irgendwie ganz tief da drinnen, dass auch du für immer ein Teil meines Lebens bleibst. 




Ich sage immer, du hast mein Leben gerettet. 

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